Oona & Matthias

„Ein Ort magischer Begegnungen.“

Oona Horx-Strathern & Matthias Horx sind Zukunftsforscher

„Wir kommen schon seit vielen Jahren nach Bad Gastein. Bestimmt vier Mal pro Jahr. Man könnte mittlerweile von einem Ritual sprechen, von Reisen an einen Ort, mit dem wir vertraut sind, an dem wir uns willkommen und geborgen vorkommen. Gefühlt waren wir bestimmt schon 100 Mal hier.
Es sind vor allem die Kontraste, die uns hierher führen. Manche sprechen im Zusammenhang mit Bad Gastein von einem morbiden Charme. Für unser Ohren klingt das zu negativ. Der Ort strahlt von seiner Historie her eine konstruierte Spannung aus, die uns anzieht und uns als Zeitgeist - Analytiker ganz besonders interessiert. Konkret handelt es sich um die Spannung zwischen modernem Massentourismus und archaischen Ruinen, gepaart mit den individuellen Bestrebungen einiger Hoteliers und Gastronomen, aber auch von Künstlern. Wir erleben hier viel Modernität und Abwechslungsreichtum, vor allem in Form von Gedanken. In Bad Gastein existiert ein Cluster von Menschen, dem wir uns sehr verbunden fühlen.

Bad Gastein ist ein Ort magischer Begegnungen. Man trifft hier Leute aus der Kulturszene, die aus aller Herren Länder herkommen. Bad Gastein kann durchaus als europäischer Treffpunkt betrachtet werden, der sich allerdings noch nicht in Form von Institutionen oder Architekturen manifestiert hat, sehen wir einmal vom Kunstfestival ab. Wir glauben jedoch, dass sich all das in den nächsten Jahren verdichten wird. Dazu wird auch die Pandemie ihren Teil beitragen. Das Bedürfnis nach neuen Selbst- und Naturerfahrungen wird einen neuen Individualtourismus massiv verstärken.

Wir verstehen uns als eher nichtkonventionelle Urlauber, kommen also nicht nur her, um uns beim Langlauf oder Schwammerlsuchen zu erholen, sondern auch um zu arbeiten und uns mit Dingen zu beschäftigen, die unsere Interessen widerspiegeln. Hier sind bestimmt schon fünf Bücher entstanden.

Man könnte die Geschichte Bad Gasteins ein bisschen mit der Corona-Krise vergleichen. Hier lag manches im Dunklen, nun drängt in Bad Gastein vieles zum Durch- und Aufbruch, denn Krisen setzen Kräfte frei. Die grandiosen Zeiten mit ihrem Glamour von einst werden so natürlich nicht wiederkommen. Nach ihnen gab es diese modernistischen Versuche der 70er-Jahre, denen wir uns als Kinder der 70er-Jahre sehr verbunden fühlen. Gleichzeitig ist der Ort in der Folge dann von innen her zerfallen. Das alles fordert Kreative wie uns heraus, sich mit diesem Schicksal zu beschäftigen. Jetzt, da schon seit längerem eine neue, innovative und kreative Bewegung in Sachen Gastronomie und Hotellerie in Gang kam, ist auch von neuen Mobilitätskonzepten die Rede. Man könnte von einem „Sign of the time“ sprechen. Bad Gastein ist mit keinem anderen traditionellen Ferienort zu vergleichen. Hier gibt es einfach einzigartige Kombinationen in einer beeindruckenden, kreativen Vielfalt. Daraus entsteht ein Magnetismus, der bis in die deutschen Großstädte wirkt."

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